09.02.2011 Brocken – Schierke
Strahlend schöner Morgen mit frostigen Temperaturen aus der klaren Nacht. Doch schon bald durchzieht Nebel den Wald und Sonnenstrahlen durchschneiden den aufsteigenden Dunst.
Bis wir an Braunlage und Elend vorbei in Schierke sind, ist der Zauber bereits verflogen.
Zum Glück wissen wir, dass auch oben am Bahnhof ein Parkplatz ist. Der kostet zwar 5 EUR, erspart aber den etwa 20 min Aufstieg vom Dorf aus.
Um 10.24 Uhr fährt pünktlich das schnaufende Stahlross in den kleinen Bahnhof ein. Für 17 EUR pro Person bringt uns die Schmalspurbahn in 30 Minuten hinauf zum Gipfel. Durch dichte Wälder, aber auch vorbei an aussichtsreiche Stellen mit Blick hinüber zum Großen Wurmberg oder Torfhaus geht es bergauf. Den Goetheweg begleiten die Schienen ein ganzes Stück, bis sich schließlich die Bahn die letzten Meter hinauf zum kahlen Gipfel schraubt. Eine komplette Runde um den Berggipfel braucht es, um mit moderatem Anstieg die 1141m Höhe zu erreichen.
Oben ist einer jener raren Tage, so selten klar und mit Fernsicht versehen wie nur an wenigen anderen Tagen im Jahr möglich.
Die südwestlich gelegene Seite des Berges ist komplett schneefrei. Nur im Osten liegt noch etwas verharschter Schnee. Wir umrunden den Berggipfel – nicht wegen der tollen hochalpinen Fauna, die hier wächst, sondern eher wegen der Aussicht.
Dann weichen wir von der schneefreien Straße ab und schnallen uns alsbald die Schneeschuhe unter die Füße. In etwa in Richtung Brockenbett wandern wir querfeldein. Der Schnee ist extrem verharscht und hart. So sind selbst schmale Schneebrücken über umgestürzten Baumskeletten kein Problem: sie halten.
Am Brockenbett und dem Urwaldpfad vorbei geht es dann mit dem Grünen Kreuz / Harzer Hexensteig weiter. Hier liegt ein knochenharter Schnee. Doch tiefe Löcher zeigen, dass das Wandern hier aber auch schon mühseliger war. Doch dafür liegen Hunderte umgestürzte oder abgebrochene Bäume kreuz und quer über den Weg.
An einer breiten Schneise ist Schluß mit den Schneeschuhen – die Sonne hat die weiße Pracht weggeschmolzen. Doch nicht einmal 500m weiter beginnt wieder der Schneepfad im dunklen Tannenwald. Doch angesichts des hart-gefroren Schnees geht das Wandern auch so – wenn nur nicht die vielen umgeknickten Bäume wären.
An den Ahrensklintklippen beginnt die Sonne schon deutlich hinter den ersten Schleierwolken zu verschwinden. Und bis wir an den Feuersteinklippen vorbei am Schierker Bahnhof wieder ankommen, ist merklich schon Abendrot angesagt.
Eine schöne Wanderung – wer sie regulär läuft, muß etwa 4,5km auf der breiten Zufahrtstraße entlang wandern, bevor im Brockenbett (Direkt neben der kleinen Schutzhütte) der Waldpfad abbiegt.
Insgesamt ist die Wanderung 10km lang und man steigt insgesamt rund 500 Hm ab.